Von Rumänien bis Spanien: Der Weg eines Auslandshundes nach Deutschland
- Feb 19, 2023
- 3 min read
Updated: Jul 29
🐶 Warum kommen so viele Hunde aus dem Ausland nach Deutschland?
In vielen Ländern – besonders in Osteuropa und Südeuropa – ist das Problem der Straßenhunde groß. In Ländern wie Rumänien, Spanien, Bulgarien oder Griechenland leben zehntausende Hunde auf der Straße oder in überfüllten Tierheimen unter schwierigen Bedingungen.
Die Situation vor Ort:
Kaum staatliche Unterstützung
Überfüllte Shelter, oft ohne medizinische Versorgung
Tötungsstationen, in denen Hunde nach wenigen Tagen eingeschläfert werden
Daher arbeiten viele deutsche Tierschutzvereine mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen, um diesen Hunden eine zweite Chance zu geben – als Pflegehund oder durch direkte Adoption.
🚛 Der Ablauf: Vom Shelter bis zur Ankunft in Deutschland
1. 📝 Auswahl & Vorbereitung im Herkunftsland
Bevor ein Hund reisen darf, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
Mindestalter: Meist 4 Monate, wegen der Tollwutimpfung
Chip, Impfung & EU-Heimtierausweis: Pflicht für die Ausreise
Gesundheitscheck: Inklusive Bluttests (z. B. Mittelmeerkrankheiten)
Kastration: Wenn alt genug und gesund
Hunde, die für eine Ausreise ausgewählt werden, werden tierärztlich untersucht, fotografiert und vorbereitet. Manche befinden sich in Shelter, andere bereits auf Pflegestellen vor Ort.
2. Transportplanung & Genehmigungen
Der Transport erfolgt nur mit behördlicher Genehmigung nach der EU-Verordnung (EG) Nr. 1/2005.Das bedeutet:
Der Transporteur muss zugelassen sein
Jeder Hund hat eine sogenannte TRACES-Meldung (Tiergesundheitszertifikat)
Der Transport wird bei den zuständigen Veterinärämtern angemeldet
Nur registrierte Vereine mit entsprechender Genehmigung dürfen Auslandstiere grenzüberschreitend vermitteln.
3. Der Transport nach Deutschland
Die Hunde reisen meistens mit einem speziellen Tiertransporter oder per Flugpaten:
➤ Transporter:
Hunde sitzen in klimatisierten Boxen
Regelmäßige Pausen & Versorgung während der Fahrt
Abholpunkte in Deutschland (z. B. Autobahnraststätten)
➤ Flugreise:
Einige Hunde reisen im Frachtraum (größere Hunde)
Kleinere Hunde ggf. mit Flugpaten in der Kabine
Ankunft direkt am Flughafen
Wichtig: Kein Hund wird einfach „geschickt“ – immer nur in Absprache mit der Pflegestelle oder Adoptanten!
4. Ankunft & Übergabe an die Pflegestelle
Bei Ankunft sind viele Hunde:
gestresst oder ängstlich (Transport, neue Umgebung)
körperlich erschöpft
verwirrt, weil alles neu ist
Deshalb gilt:
Sicherheitsgeschirr und doppelte Leine sind Pflicht
Übergabe erfolgt meist durch Tierschutzhelfer oder Vereinsmitarbeiter
Erstversorgung wie Futter, Wasser und Ruhe stehen im Fokus
Und was passiert danach?
Nach der Ankunft beginnt die Eingewöhnungsphase – entweder bei dir als Pflegestelle oder direkt beim Adoptanten. Der Hund braucht nun:
Zeit zum Ankommen
klare Strukturen
viel Geduld und liebevolle Führung
Als Pflegestelle begleitest du ihn auf dem nächsten wichtigen Abschnitt seines Lebens.
Häufige Fragen zum Transport von Auslandshunden
Sind die Hunde wirklich gesund, wenn sie ankommen? Alle Hunde müssen vor Ausreise geimpft, gechippt und tierärztlich untersucht sein. Viele Vereine machen zudem Mittelmeer-Checks. Eine Garantie gibt es nie – wie bei jedem Hund.
Darf ich mir den Hund vorher ansehen? In der Regel nicht, da die Hunde oft noch im Ausland leben. Viele Tierschutzvereine arbeiten jedoch mit erfahrenen Pflegestellen, die Hunde bereits charakterlich einschätzen.
Ist das nicht Tierquälerei, sie so weit zu transportieren? Nein, wenn es richtig gemacht wird. Der Transport ist gesetzlich geregelt, klimatisiert, überwacht – und oft die einzige Chance für ein besseres Leben.
Fazit: Der Weg eines Auslandshundes ist lang – aber lohnenswert
Ein Hund, der aus Rumänien, Spanien oder einem anderen Land nach Deutschland kommt, hat oft eine bewegende Geschichte hinter sich. Mit viel Engagement, Herzblut und Organisation gelingt es Vereinen und Pflegestellen, diesen Tieren ein neues Leben zu schenken.
Als Pflegestelle wirst du Teil dieser Reise – vom Straßenhund zum Familienmitglied. Und genau das macht diese Arbeit so besonders.



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